Krankheitsbilder
Welche Erkrankungen sollen von Kindernephrolog*innen behandelt werden?
- Alle angeborenen Fehlbildungen von Niere und Harntrakt (cystische Nierenveränderungen, Harnleiterabgangs- und -mündungsengen, Urinrückfluß aus der Blase, Harnröhrenklappen).
- Alle Infektionen von Niere und ableitenden Harnwegen (von der Blasenentzündung bis zur Nierenbeckenentzündung).
- Alle Formen von nephrotischen Syndromen (Leitsymptom große Proteinurie).
- Alle Formen der allergisch-immunologischen Nierenentzündung (Glomerulonephritiden, mit den Leitsymptomen Blut und/oder Eiweiß im Urin).
- Alle Störungen der sogenannten tubulären Funktion (die sich äußern können in Verlust von Körpersalzen, überschießender Blutansäuerung, vermehrter Urinproduktion u.a.).
- Hoher Blutdruck, der im Kindesalter in über 95% aller Fälle Ausdruck einer Nierenerkrankung ist.
- Das akute Nierenversagen (hauptsächlich in Folge einer Giftschädigung der Nieren durch toxische Colibakterien, die vor allem durch rohe Milch und unzureichend gegartes Fleisch übertragen werden).
- Behandlung des chronischen Nierenversagens mit den begleitenden Störungen von Wachstum, Blutbildung und Entwicklung.
- Behandlung von terminaler Niereninsuffizienz, bei der die Kinder nur mittels Nierenersatztherapie überleben können. Hier wird immer die Nierentransplantation angestrebt. Um die Zeit bis zur Transplantation zu überbrücken, wird in den meisten Fällen auf die Bauchfelldialyse (zu Hause) oder die Behandlung mit der künstlichen Niere (in der Klinik) zurückgegriffen.
Die spezialisierten Ärzt*innen stimmen darin überein, dass die Nierenersatztherapie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in die Hand einer Kindernephrolog*in gehört. Zudem muss der anschließende Übergang zur Erwachsenen-Nephrolog*in optimal gestaltet werden. Ebenso herrscht Einigkeit darüber, dass die Indikation zu operativen Eingriffen am Harntrakt immer von einem Kindernephrolog*innen mitgetragen werden muss.